
This is me – queer und religiös
13.07.2023 von 16:00-19:00 Uhr bei den Beginen (Heiligengeisthof 3) – Kadir Özdemir – Workshop „Queer und religiös – ein intersektionaler Blick über die eigene Komfortzone hinaus“
In der Ausstellung „This is me“ sprechen queere Menschen, die sich als jüdisch, muslimisch und christlich definieren. Und damit stellen sie die häufige Vorstellung der Unvereinbarkeit von Religiosität und Queerness in Frage. Sowohl die religiösen Praxen von queeren Menschen als auch die Erfahrungen, die sie in den unterschiedlichen Communities machen, sind sehr vielfältig. In diesem Workshop werden wir über die Herausforderungen von Schwulen, Lesben, Bi, Trans*, Inter* und nonbinären Menschen sprechen, die ihren Platz im Glauben gefunden haben oder diesen verloren haben. Ebenso werden wir uns mit Antisemitismus, Antimuslimischen Rassismus, Religionsskepsis und weiteren Ein- und Ausschlüssen in queeren Kontexten beschäftigen. Die Teilnehmenden sind eingeladen sich persönlich mit Queerness und Glauben auseinanderzusetzen und eigene Stereotype und Vorurteile zu hinterfragen.
Kadir Özdemir
Schriftsteller, Theatermacher und intersektionaler Trainer. Nach dem Magister-Studium der Geschichte und Soziologie an der Carolo-Wilhelmina-Universität Braunschweig, arbeitet er seit 15 Jahren im Bereich LSBTIQ*, Migration, Flucht und deren intersektionale Verschränkungen. Seit 2018 ist er Dozent an der Georg-August-Universität Göttingen. Er ist Gründungsmitglied der gemeinnützigen Vereine Prisma – Queer Migrants e.V. und Generation Postmigration e.V. und Mitinitiator des Kollektivs Postmig Writers Hannover. Als Schriftsteller hat er in vielen Anthologien und Zeitschriften veröffentlicht, darunter Glitter, Display, Cameo, tuerspion, mosaik – Zeitschrift für Literatur. Als Kolumnist schreibt er u.a. für das Migrationsfachportal Migazin und für das Staatstheater Hannover. 2021 gründete er die Theatergruppe Die Migrationserb:innen, eine Gruppe von Schauspielenden mit eigener Flucht- und Migrationserfahrung. Seine erste Performance Hungry for Justice über Klimagerechtigkeit aus der Perspektive des Globalen Südens wurde beim Theaterformen Festival 21 in Hannover aufgeführt. Sein Theaterstück Pride & Prejudice feierte im Februar 2022 am Schauspiel Hannover Premiere. Mit der diesjährigen TABORI-Preisträgerin Simone Dede Ayivi arbeitete er an der Performance The Kids are alright (2020) und der Folgeproduktion esmalbesserhaben (2022) mit. Mit der chinesischen Künstlerin Yingmei Duan, Meisterschülerin von Marina Abramović und Christoph Schlingensief, kooperierte er für die Performance Home (2022). Von März bis Juni 2022 war Özdemir der Residenzschriftsteller der Kulturregion Aachen im Ludwig Forum für internationale Kunst und im Heinrich-Böll-Haus. In dieser Zeit ging er literarisch der Frage nach, was uns als Gesellschaft zusammenhält und was uns trennt, und wer dabei als „wir“ vorgestellt wird. Von April bis Juni 2023 recherchiert Özdemir für sein nächstes Stück über die neue Friedensbewegung und die Gedenkkultur an den Zweiten Weltkrieg in Hiroshima. Özdemir ist Preisträger des CLINCH Festivals 2021 und wurde im Bundesprogramm Occupy Culture von der Bundesakademie für kulturelle Bildung für den Bereich Literatur ausgewählt.

